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IRONMAN SWITZERLAND

Kundert Edith 22.07.2019

Zum letzten Mal fiel gestern Morgen früh der Startschuss zum IRONMAN SWITZERLAND, zum letzten Mal wurden die 3.8 km im schönen Zürichsee geschwommen, zum letzten Mal aufs Bike gewechselt in der Wechselzone auf der Landiwiese, zum letzten Mal 4 legendäre Runden in der Metropole Zürich gerannt, zum letzten Mal wurden die Athleten lautstark über den roten Teppich ins Ziel geleitet und zum letzten Mal erklangen die magischen Worte: "You are an Ironman" in ZÜRICH.

Mit dabei bei der Dernière waren auch 3 Turtles: Corinne Bowald, Philipp Bamert und Thomas Krienbühl.

Corinne wollte nach dem letztjährigen Wettkampfpech,als sie hitzebedingt auf der Radstrecke aufgeben musste, unbedingt ihre erste Ironman-Medaille abholen. Doch leider musste sie dieses Jahr schon auf der Schwimmstrecke aufgrund von Krämpfen in Oberschenkeln und Waden das Rennen frühzeitig beenden.

Philipp lief es indessen sehr gut. Nach einer schnellen Schwimmzeit wechselte er aufs Rad und auch die zwei Runden war er mit guten KM-Schnitt unterwegs. Dann die Spezialdisziplin von Philipp. Als schneller Läufer konnte man wieder eine top Finisherzeit von ihm erwarten. Dies sah auch bis Km 21.1 so aus, doch dann holte ihn seine erst vor kurzem durchstandene Magen-Darm-Grippe wieder ein und er konnte keine Verpflegung mehr aufnehmen, sodass er das Rennen leider aufgeben musste.

Auch Thomas hatte mit einigen Ups and Downs zu kämpfen, aber schlussendlich konnte er nach 12 Stunden erschöpft, aber glücklich die Ziellinie überqueren. Hier seine Eindrücke:

Um 6:45 ging der Startschuss für die ersten Athleten. Philipp und ich reihten uns in der 70-80min geschätzten Schwimmzeit ein. Beim Schwimmen merkte ich schon, dass ich eine Verspannung im Nacken habe und sie etwas strahlte. Ich versuchte mich beim Schwimmen etwas zu entspannen und nicht zu forcieren. Als ich aus dem Wasser kam und auf die Uhr schaute,  war ich überrascht und sehr zufrieden. Mit 66min hätte ich nicht gerechnet. Da gegen Ende der Schwimmstrecke die Wellen zunahmen , was das Schwimmen nicht einfacher machte. In der Wechselzone begann es heftig zu regnen. Auf dem Rad merkte man dann, wie stark. Die Wolken verdunkelten die Umgebung so stark, dass man mit der Sonnenbrille kaum noch was sah und der Regen verwandelte die Strasse in ein Schwimmbecken, sodass die Athleten gezwungen waren, in der Mitte der Strasse zu fahren. Leider merkte ich, dass der Nacken nicht besser wurde. Ich entschied die Seestrasse nicht in der Aeroposition und etwas zurück haltender zu fahren, weil der Tag noch lang war. Diese Strategie ging bis Zürich gut, dann fingen die Kopfschmerzen an richtig übel zu werden. Die Atmosphäre in Kilchberg war der Hammer; rechts und links jubelnde Massen, die dich richtig den Berg hoch puschten. Auf der zweiten Runde musste ich nochmals die Geschwindigkeit reduzieren, weil es einfach nicht ging mit dem Kopf. In Bubikon sah ich dann die jubelnden Turtles und ich nutzte die Gelegenheit für eine kurze Pause und schilderte ihnen meine Situation. Meli veruchte sofort ein Schmerzmittel für mich zu organisieren, das sie bei einem offiziellen Medical Bike fand. Danach ging es gemütlich weiter bis das Medikament wirkte. Als ich das zweite Mal den Heartbreak Hill hoch fuhr, realisierte ich, dass das Medikament wirkte und mit mir gingen kurz die Pferde durch. Ich drückte den Weg nach Zürich einen 40er Schnitt und liess meine Kontrahenten kurzerhand stehen. Auf der Laufstrecke angekommen ging die erste Hälfte sehr gut. Ich dachte ich müsste einen Grossteil der Strecke gehend zurücklegen. So überraschte es mich, dass die ersten zwei Runden nach etwas mehr als zwei Stunden absolviert waren. Bei Runde drei kam dann der Hammer und ich musste beissen. Ich wendete den Trick von Jasmin Nunige (Schweizer Ultraläuferin) an, dass man sich nicht  die Distanz zum Ziel vorstellt, sondern sich kleine Zwischenziele nimmt. So lief ich also von Verpflegungsposten zu Verpflegungsposten. Auf der Letzten Runde zählte ich die Kilometer innerlich runter. Der Zieleinlauf nach 12h hartem Wettkampf war unglaublich.  Die jubelnden Leute und das Abklatschen mit den Turtels war, als ob man nochmals einen Energieschub bekam.

 

Resultate:

Thomas  S 1:06:30 B 5:59:37 R 4:42.04 12:00:09 AK 118(199) Overall 683(1333)
Philipp  S 1:15:02 B 5:29:14 R 1:44:51  21.1 km    

   

 Philipp                                                        Thomas